Donnerstag, 27. Januar 2011

Die Schriftstellergattin: Ich verlasse dich jetzt.
Er: Stör mich nicht – ich bin gerade auf Seite 31.
Sieben Wochen später.
Die Schriftstellergattin: Ich bin doch wieder gekommen.
Er: Ich bin auf Seite 47.
Frau: Man hat dich ja schon lange nicht mehr gesehen. Was machst du denn jetzt so?
Er: Ich schreibe.
Frau: Ja, kannst du denn davon leben?
Er: Ich hab’ dich nicht um fünf Franken gebeten, alte Schrulle.

Mittwoch, 26. Januar 2011

A: Du fragst, ob sich das Leben lohnt –
O horch: das Lied des Fischers überm Sand.
B: Häh?
Oli (am Lagerfeuer stehend und die Bratwürste prüfend): Hey, BeKay, willst Du ein Paar Würste?
Küsu: Nein, danke, ich bin Vegetarier – ich nehme nur eine.

Dienstag, 25. Januar 2011

Riedo (reibt an einer Flasche)
Der Geist (kommt aus der Flasche gespritzt): Schon gut, schon gut! ... Du hast drei Wünsche frei.
Riedo: Kann ich mir alles wünschen?
Der Geist: Alles. Und wenn ich nur einen nicht halten kann, so löse ich mich sofort auf.
Riedo: Also –
Der Geist: Stopp! Allerdings darfst du dir nicht wünschen, dass ich mich auflösen soll. Und auch nicht, dass Du mehr als drei Wünsche zur Verfügung hast. Klar?
Riedo: Ja.
Der Geist: Dann los!
Riedo: Ich brauch nur zwei, aber hör Dir beide zuerst an.
Der Geist: Okay.
Riedo: Erstens wünsche ich mir, also – ich möchte jetzt und hier einen Eiskaffee. Und zweitens, dass der erste Wunsch nicht in Erfüllung geht.
Der Geist (löst sich auf; leise hört man noch): Verdammter Klugscheißer!
Der Förster: Aber lieber Baum, warum willst Du denn nicht gefällt werden? Schau, hier würdest Du doch bald sterben. Als Holz aber wirst Du zu einer Geige verarbeitet und Du wirst vor verzückt lauschendem Publikum in großen Konzerthallen voll und warm tönen. Diese Chance darfst Du Dir doch nicht entgehen lassen!
Der Baum: Na gut, wenn Du da so siehst. Hast ja immer gut zu mir g’schaut.

Vier Jahre später (Der Baum erwacht als Miniaturgeiglein in den Händen eines darauf schauerlich herumkratzenden Kindes) Der Baum: Neeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!
Irr-rational!

Montag, 24. Januar 2011

Des Menschen Leben: Die Kinder gehen zur Schule, wenn sie nicht gerade Ferien haben. Und jene, die noch nicht zur Schule gehen dürfen, beneiden die anderen, die zur Schule gehen können. Und die Kinder, die zur Schule gehen müssen, beneiden jene, welche die Schule bereits hinter sich haben. Und jene, die aus der Schule sind, hängen den Erinnerungen nach an die Schulzeit.
Und der andere fordert ein totales Vermummungsverbot: Ja, verbietet die Roger-Staub-Mützen den Skifahrern und das Nonnenhabit diesen Fundamentalistinnen!
Nachdem ein rechtslastiger Nationalrat anscheinend von sogenannten Linksautonomen zusammengeschlagen worden ist, verlangt eine Bundesrätin, die linken Parteien sollen ihre Wählerschaft besser im Griff haben. Das ist etwa so irrational wie wenn man ausschließlich die FDP für die Wirtschaftskrisen verantwortlich machen würde …

Sonntag, 23. Januar 2011

Konfektionsvokabeln von der Stange: gut oder schlecht?

Samstag, 22. Januar 2011

Warum eigentlich nehmen wir das Leben so wichtig? Kein Tier macht es sich so schwer. Stattdessen versuchen wir mit allen Mitteln, irgendeine lächerliche Falte im Gesicht wegzukriegen.
Ihr liebt doch Kinder- und Rinderherzen.
Manch einem geht beim Verwirrspiel mit der schwarzen Buchstabenmagie der rote Faden verloren.
Am Anfang stand das A vom Alphabet. Am Ende steht das Z von Zauberei. Was zaubere ich mir? – Chaos!
Abrakadaver.
Nonnen und Mönche haben keinen Sex. Nur Kruzificks.

Sonntag, 16. Januar 2011

Das Ideal der Schriftsteller existiert in einer verquälten Widersprüchlichkeit, in der Summe unzähliger Beschränkungen, die es auf sich nimmt und zur Quelle eigener Lust umwandelt.
Gebt mir eine eigene Welt! – – – Hm, ach so: na dann.
Unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt ist unmöglich. Nichts ist einfacher zu begreifen. Dies beweisen ganz direkt auch die Reaktionen auf die Décroissance-Bewegung, die jenen auf einen diagnostizierten Krebs bzw. prognostizierten baldigen Tod gleichen bzw. gleichen werden: Verneinung/Verleugnung, Zorn/Wut/Ärger, Verhandeln/Paktieren, Depression/Krise, Akzeptanz.
Früher: Landwirtschaft und Industrie produzierten zusammen Güter für 7 Millionen Livres. Sie verbrauchten dafür Rohstoffe für 5 Millionen Livres. Der Überschuss von 2 Millionen Livres ging an den Adel. So wuchs die Wirtschaft nicht, weil der ganze Überschuss für den Konsum der unproduktiven Adligen aufgewendet wurde; aber alle hatten Arbeit genug und die Maschine war nicht in einem ewigen Mehr-mehr-mehr-Wahn. Ersetzt nun die Adligen durch die Kulturschaffenden: voilà, ein echt zivilisiertes System, das den Namen einmal, ein einziges Mal verdienen würde … (Aber sind die Kulturschaffenden dann nicht eine Art neuer Adel? Lies genau! Lies genau!)
Längst ist es der Werbung an sich egal, welche Marke wir kaufen, solange wir noch eine bestimmte Marke kaufen, kauFEN, KAUFEN!

Samstag, 15. Januar 2011

Die systematische Verpflichtung zum Immer-Mehr ist der zunehmend größer werdende blinde Fleck im Auge der EntscheidungsträgerInnen.
Der Wirtschaftswachstumszwang ist ein Hauptübel unserer Gesellschaft.
Weiterwursten und weiterwursteln.
»Die AHV kostet uns immer mehr! Die AHV kostet uns immer mehr!!« – Längst kostet ein erwerbsloses Kind in Ausbildung die Gesellschaft mehr als jede Person im Rentenalter. Aber wer will das schon wissen?
Wie unfrei die meisten Medien sind, zeigt sich etwa daran, dass Medienschaffende in der Regel zwar schreiben und sagen dürfen, was sie denken, dass sie aber zu oft nur denken, was sie denken dürfen.
Betonung von grünem Konsum? – Ein Marketing-Projekt für die Aufrechterhaltung unseres keineswegs ressourcenschonenden Lebensstils, was nur kaschiert wird und auch nicht wettgemacht wird durch Hobbies wie Gemüsepflanzen in der Innenstadt, wenn man trotzdem einmal oder mehrmals im Jahr über den Atlantik fliegt und im Winter Schnittblumen aus Kenia kauft. (Das gilt übrigens auch für Max-Havelaar-Blumen, die zwar ein wenig ›sauberer‹ sind, aber wie alle anderen ein Produkt aus Großplantagen, mit Pestiziden behandelt, mit Flugzeugen hergebracht und nach einer Woche Müll!)
Oder: Wie viele eBike-Fahrer/innen kennen Sie, die ihr Auto definitiv für so ein Atomstromtöffli außer Verkehr gesetzt haben? Ich kenne nur die, die ihr Velo durch sowas ersetzt haben und damit mehr Strom verbrauchen als zuvor. Trotzdem wird der Kauf eines eBike vom Staat in vielen Kantonen subventioniert, völlig unabhängig davon, ob man sich so ein Ding anstelle eines Velos, eines Autos oder eines Motorrads zulegt; was einmal mehr zeigt: pure Symbolpolitik. Gwisserl-Beruhigung.

Freitag, 14. Januar 2011

Salbung fürs beschädigte bzw. schlechte Öko-Gewissen: Schön brav zahlt man für den Flug Basel-Berlin retour zwölf Schweizerfranken an eine Firma namens MyClimate und hat damit sein CO2 ›kompensiert‹. Das Geld wandert zum Beispiel in ein Projekt in Madagaskar »zur Produktion und Verteilung von Solarkochern«. Damit wird das während des Berlin-Fluges ausgestoßene CO2 angeblich kompensiert: Die Madegassen kochen nun nämlich für uns solar, damit wir weiterhin zum Shopping fliegen können.
Sagen Sie: Soll die Wirtschaft stetig wachsen? – Hm, ja.
Und sagen Sie: Können unser Platzbedarf, Energieverbrauch und unsere Produktion ewig zunehmen? – Hm, nein.
Nun sagen Sie aber auch: Sind Sie blöd, oder was?
Mehr Licht – in die Finsternüsse!
Für einen grünen Hedonismus, nachhaltiges Lebensvergnügen, artenreiche Lustbarkeiten und eine Kunst des Hierseins.
Gegen Amok-Wirtschaft und Ökonomie-Faschismus!
Für eine Entschlackung unserer verwohlstandeten Gesellschaft!

Donnerstag, 13. Januar 2011

Die Menschenwichterl, ihr »Du hast«, ihr Bestaunen nur der eigenen Besitzgier, das sie sicher macht voreinander, und doch immer fühlbarer mit der wirklichen Hast erfahren wird, die sie, auch das wissen sie, fertigmachen wird.
Auch dass die Welt so bebaut wurde, ist verrückt. Die Erde schreit doch in Pein.
Seltsam ist es doch, dass ein angefaultes Blatt, ganz zerfressen, den Menschen als schön erscheint, ein vom Zahn der Zeit angenagter Mensch mit gelben Zähnen, Glatze, Runzeln etc. jedoch meist keineswegs. Freilich ist das Blatt gepresst –: muss man den verfallenen Menschen auch nur konservieren, um ihn schön zu finden? Vielleicht ist gerade die Literatur, die Malerei, die Photographie eine Methode, den Mensch zu konservieren? Auch seine etwas seltsame Schönheit …
Im Grunde wollen wir Autoren Literatur sein, zeitlebens wollen wir Literatur und nicht Mensch sein, entfliehen dem Menschen, der wir sind, um ganz Literatur zu werden; was aber misslingen muss, woran wir aber nicht glauben wollen.
Wann ich mich definitiv alt fühlen werde? – Wenn der Bond-Darsteller jünger ist als ich. (Ach, die Kindheits-Prägungen … )

Mittwoch, 12. Januar 2011

Soll man seiner Heimat Siege oder Niederlagen wünschen? (Die Heimatliebe ist nicht nur für Schweizer immer auch ein wenig getrübt.) Konkreter: Was wünscht man der Schweiz? Wie wäre es mit: Niederlagen im Sport, der ja eine Art Krieg im Kleinen ist, heute. Auf dass man sich mehr der Kunst widme?
Ich rede zwar auch oft Scheißdreck, aber selten Blödsinn.
Ich will ein Baum sein und bin ein Mensch.
Fragmente einer möglichen Sprache des Lebens.
Warum Intellektuelle in der Schweiz nicht stolz sind auf ihr Land? Nun, es gab schon ganz lange keine Unterdrückung mehr. Trotzdem handelt die Schweiz als wäre sie ständig bedroht. Da ist der Grund. (Der Vorteil der SVP (›autarkes Land‹) ist auch der Nachteil der SVP (da ist kein Feindbild von außen.))
Unsere Literatur heute: Zum Großteil eine unendliche Leiche ohne Philosophie und ohne Poesie und ohne den geringsten Verstand. Höchstens das Schwänzchen steht in die Höh‘.
Ver-zwei-fle.
Die Religionen, die uns motivieren, unser wohl einziges Leben gering zu achten und noch geringer das des Anders- oder Nichtgläubigen, der Tiere, sie sind unser großes Übel.
Wenn man ganz allein auf der Welt wäre (und das letzte Lese-Wesen), brauchte man keine Bücher mehr zu schreiben, das Denken würde genügen – beim Herumziehen in der Landschaft, alles genießend … (oder doch?)

Dienstag, 11. Januar 2011

Warum finden die meisten Menschen einen guten Stil nicht ebenso wertvoll wie einen guten Gedanken? Sie ziehen doch auch schöne Frauen oft sogar den klugen vor.
Warum zum Teufel hatte Camus Kinder?!?!
Dass das Gefühl der Beschränktheit unserer selbst und unserer Welt uns so widerlich ist, stellt eigentlich den unmittelbaren Beweis unserer Ewigkeit dar. – Und dass die Scholastiker meiner Meinung nach fast alle strohdumm sind, stellt eigentlich den unmittelbaren Beweis ihrer Dummheit dar.

Montag, 10. Januar 2011

Aaah, warum setzen wir uns überhaupt noch ein?! Man sollte einen eigenen Künstler-Staat gründen und basta!

Sonntag, 9. Januar 2011

Ihre Tunnelvision mit dem Geldstück am Ende. Im Licht.
Trittst im Morgentot daher, seh ich dich im Pressefrass …
Aus der Perspektive der Evolution ist der Mensch vermutlich eine Sackgasse. Was soll dieses Hirn, das uns bei den Entscheiden meist gar nicht hilft, sondern nur danach so tut, als hätte es etwas mitentschieden, was soll das, wenn es uns quasi nur Schmerzen bereitet? Ein schmerzhaftes Selbstbewusstsein, das uns so an sich nicht weiterhilft? Wir sind erbärmlich. Eine erbärmliche Kreation.
Und sollte mein nächstes Buch ein Smash-Hit werden müssen … – hier der Titel: Editha liebt ihre Brüste und will ficken.

Samstag, 8. Januar 2011

Meine Geliebte macht ne Band auf: »Titti Gonzalez und die jaulenden Mösen«.
Nagelt doch den, der sich für den Erlöser Helvetiens hält, Christoph Blocher, nagelt den doch ans Schweizer-Kreuz!
Warum ich saustolzer Mensch mir das Außerordentliche zuschreibe? – Nun, ich bin doch Schriftsteller!
Oh, wenn ich das könnte, würde ich es besser machen. – Was? Ha!
Wenn sich das Leben ›gelohnt‹ hätte? – Wenn ich den Erdapfel ein wenig weg vom Schmerzenspunkt hätte rücken können.
Dann aber: Überwindung der ›Realität‹ durch die Fiktion (der Fiktion durch weitere Fiktionen), eine Auflösung der sogenannten Faktizität durch die Transposition in das Imaginäre und ein Übertragen des Vergänglichen ins scheinbar Ewige …

Freitag, 7. Januar 2011

Ja, es ist schon bemerkt worden, ich weiß. Trotzdem: Dass man einem Komponisten zugesteht, nur von Experten beurteilt zu werden, und selbst da traut sich nicht jeder, sich gleich Experte zu nennen … Aber den Literaten will jeder ins Handwerk pfuschen, es verurteilen, schlecht finden, gut finden, dreinquatschen …
Diese Welt, so wie sie ist – und egal, wie sie entstand –, ist schlecht. Da gibt es größere Geister als mich, die das gewissermaßen belegt haben.
Als Schriftsteller gibt es für mich deshalb zwei Möglichkeiten, hier ein kleines bisschen abzuhelfen: Entweder indem ich durch Literatur Gegenwelten schaffe, die anders sind, durchdachter, als die sogenannt reale Welt; oder indem ich mich mit meinen Kenntnissen und Fähigkeiten ganz direkt für und bei Menschen da einsetze, wo mein Einsatz etwas bringen kann punkto realer Verbesserung der Lage auf der Welt –: indem ich mich im PEN für die unabdingbare Möglichkeit zur freien Meinungsäußerung einsetze.
Bei der Organspende offenbart sich der Charakter eines Menschen am unmittelbarsten: Wer selbst nach seinem Tod noch im wahrsten Sinn des Wortes an Materiellem – hier: seinem ehemaligen Körper – hängt, der hat es eigentlich nicht verdient, überhaupt je gelebt zu haben.
Ich weiss wirklich nicht, warum der Mensch so am Leben hängt; was findet er denn so Angenehmes an dieser eintönigen Folge von Nächten und Tagen, von Winter und Frühling? – Nun, ich weiss es auch nicht so genau. Deutlich aber spüre ich die Freude an den Tagen und Nächten, die ich zum Lesen zur Verfügung habe. Seite um Seite macht es mir das Leben lebenswerter.
Sonderbar wäre die Welt beschaffen, wenn sie wäre, wofür manche sie halten.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Den Sprachlaib verschmähen sie – die Bankette anläßlich ebenjenes jedoch nicht.
Alle halten sich für arm, alle alle. Nur die Künstler in ihrer Kunst nicht, nie.
Der Mann sucht in der Frau die Geliebte – und findet im Unglücksfall die Mutter wieder.
Freundlich sein zur Welt – wie sie sein sollte.
Lesen: Man erkennt, dass alles innerste Leben sich auch noch anders fassen und darstellen lässt, als man selbst bislang empfunden hat …
Man kann sehr wohl groß denken von einigen Menschen, aber sehr klein von der Menschheit.
Meine Unabhängigkeit besteht zu großen Teilen aus der Unfähigkeit, anhänglich sein zu können.
Ich hasse die meisten Politiker nicht; ich verachte sie.
Die katholische Kirche: Treibt den ganzen Stern ab.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Viele Dinge, die man kaufen kann, sollten eigentlich unbezahlbar sein.
Die meisten, die den Verstand nie verlieren, haben keinen zu verlieren.
Die Welt wird von denen regiert, die sie haben wollen, und wird von denen verschmäht, die sie leiten sollten.
Literarischer Knüller: Etwas zum ersten Mal sagen, was sich sofort von selbst versteht.
Auch das Denken ist eine Kunst und seine Anhänger teilen sich in Ausübende und bloße Liebhaber.
Warum ich schreibe, angesichts all der Genies, die vor mir lebten? Den Strich, den ein Genie in einem Zuge hinwerfen mag, kann ein kleines Talent in glücklichen Zeiten aus vielen Punkten hart arbeitend zusammensetzen …

Dienstag, 4. Januar 2011

Es kommt vor, dass Berge Mäuse gebären; manchmal tritt aber auch der entsetzliche Fall ein, dass einer Maus zugemutet wird, einen Berg zu gebären. – Ach, die armen Bundesräte.
Der Mensch isst, wie er denkt.
Sieh nach den Sternen! Ruf in die Gassen!
Andere werden schnell reich. Ich werde langsam arm.
Ein Fotograf, der dir sagt, du sollst lächeln, ist kein Profi.

Montag, 3. Januar 2011

Kunst und Event: Wenn ein Feuerwerk abgebrannt wird, achtet niemand auf den gestirnten Himmel.
Wenn die Zeit da ist, in der man dürfte, ist jene vorüber, in der man wollte.
Der Bekannte fragt: »Was hast du erlebt?« – Der Freund fragt: »Was ist in dir vorgegangen?«
Die Liebe überwindet den Tod, aber es kommt vor, dass eine kleine üble Gewohnheit die Liebe überwindet. Sie heißt: das Leben.
Das Leben? – Was wankt, umklammern wir besonders fest.
Aktuellitis: Manie des Dabeiseins.

Sonntag, 2. Januar 2011

Die Gleichnisse Gottes, die Ebenbilder des Göttlichen kacken in Kloschüsseln, pissen aus Soutanen …
Bücher vermodern in den Gestellen – oder reifen darin.
Das einzige Buch, das der Schweizer Staat fett fördert, ist das Dienstbüchlein.
Es gibt wenig aufrichtige Literatur. – Die Nachfrage ist auch gering.
Ich bin ein Nestbeschmutzter: Nicht das Übel, sondern der, der es benennt, macht sich verhasst.
Die SVP, ein Gemengele aus (Ochsen-)Blut und Phra-Phra-Phrasen?

Samstag, 1. Januar 2011

Wenn das Volk in Trauben steht, so gibt das sauren Wein.
Stöpseltroglodyten: Was ist denn das? Issn’dass-issn’dass-issn’dass-bumm-bumm-bumm …
Seid umschlungen - Müllionen ...
Herren und Damen der Zerstörung.
Schwatzen vom Himmel und schänden die Erde.
Lippenblumen werden zu Zahnschlünden.
Was für Zeiten, in denen Sirenen auf Autos hocken und aus Blech sind.
»Ich glaube an den Fortschritt!« – Aha, wenn man an ihn glauben muss, so ist er noch nicht gekommen, bisher …
Der Gescheitere gibt nach. – Ja, deswegen herrschen weltweit die Dummen.
Wenn man nichts mehr zu erwarten hat – würde man gerne warten.
Fromme Wünsche? Ne, lieber ganz profane.
Die Gedankenlosigkeit hat mehr zugrunde gerichtet als die Bosheit.