Sonntag, 31. Juli 2011

Ist ein literarischer Text, was die Partitur in der Musik? Was bringt ihn dann zum Tönen? Oder ist er bereits, was die Aufführung bei der Musik? Was wäre dann bei einem Text die Partitur?
Die Liebe kann auf allen Instrumenten spielen – auch auf dem Horn des Hasses.

Freitag, 29. Juli 2011

Was für ein tiefsinniges Kunstferkelchen der tleine Tnabe (Danke, Joyce!) da wieder ausstellt.
I made love to your eyes.
Ein ›Volk‹, das im Kriegsfall ›untertaucht‹, kann viel mehr Widerstand leisten als jede Armee – gerade weil die Armeen einen ideologischen Apparat und ein ideologisches Denken schaffen, die ein Land meist zu dem werden lassen, wovor man sich eigentlich fürchtet.
Ich will alle Schriftsteller sein, die vor mir auf/an der Welt gelitten haben …
Meine Vergangenheit hemmt die Gegenwart. Bei vielen anderen ist es so, dass die Zukunft die Gegenwart voranpeitscht.
Mancher, der ›das Beste‹ gibt, stellt sich damit gleich ein Armutszeugnis aus.
Das Industriegebiet verbannt man gerne an den Stadtrand. Warum dann nehmen so viele den Beruf im Leben für so wichtig?
Der Lebensentwurf der meisten ist bloß ein Gekritzel.
Gedanken, die nötig sind, brauchen selten Begründungen. Warum eigentlich nicht?
Der Traum als Schatzkammer: Wir zaubern Scheiße zu Gold.
Immer wieder diese Wünsche: »Werdet glücklich!« – Es sind verdammte Befehle.
Der kurze Blick erkennt bisweilen mehr als die eingehende Betrachtung.
Anti-Hiob: Man kann das Leben auch verachten, wenn es ›alles‹ gewährt.
Schnapsschüsse.
Im Himmel wäre es wohl langweilig. Aber wäre es nicht auch hier auf Erden langweilig, wenn alles ›vernünftig‹ eingerichtet wäre? – Und hat man also Unrecht, die Welt als ›schlecht‹ zu bezeichnen?
Eigentlich hat Hume ja schon lange den Beweis erbracht, dass Aufklärung nur über die Schiene ›Verstand‹ nicht funktionieren wird. Der Verstand allein ist nicht handlungsmotivierend. Und was heißt das jetzt?
Wie nennt man den männlichen Gegenpart der Matrone: Patrone?

Mittwoch, 27. Juli 2011

Model: Traum auf dünnen Beinen.

Dienstag, 26. Juli 2011

Oh Du Buch der Bücher, tausend WC-Rollen lang.
Utopia: Der in die Literatur verpflanzte Wunsch nach Totalplanung und einem Höchstmaß an Ordnung erwächst aus der widerborstigen Erfahrung an der Realität – entwirft aber oft genug in seinen Gegenbildern eine Gegenwirklichkeit, die der Realität verdammt nahekommt.
Ich habe Durst. Und Hunger. Ich muss auf die Toilette. Und habe Zahnweh. Rasieren muss ich mich auch. Und waschen. Und anziehen. Und Medikamente nehmen. Und …
Bühne frei: Keiner verlässt das Buch!

Freitag, 22. Juli 2011

Man sollte ein Buch gestalten, das mit vielen Bild-Dokumenten arbeitet, etwa zur Biodiversität: Magerwiese 2001 und 2011: den Schock in der Bildlegende noch präzisiert; dasselbe mit Photos von vorher (Natur) und nachher (Autobahnen) bei den Gletschern, den verschwundenen Auen … – Aber dazu ist in meinem Leben nun keine Zeit mehr. (Zu alt längst, längst zu alt.)
Meerfährig.
Die Neoliberalen machen immer wieder den Fehler, den Staat als eine Firma zu betrachten. Dabei muss er seit Jahrhunderten dort einspringen – und sei’s nur schon bei der Bildung – wo es sich nicht innnert kurzer Zeit bereits ›lohnt‹. Was aber wiederum kein Freipass ist, sich beim Staat zu bedienen, wenn es einem schlecht geht – und wenn es einem gut geht tiefe Steuern zu verlangen etc.
Schriftsteller – das meine ich ›eigentlich‹ auch – sollten ausschließlich schreiben. Aber was will man, wenn diese Welt, macht die Mehrheit so weiter wie bisher, nicht mal mehr 500 Jahre besteht? Wie sollen meine denkenden Nachkommen dann leben?
Literatur ist meine Neurose. Ich mag so private sowieso lieber als Massenneurosen.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Der kastrierte Kater wartet auf Streicheleinheiten von seiner Kätzin wie der Mönch auf eine Berührung Gottes. Beide lassen sich von einer gewöhnlichen Hand täuschen.
Ob ich schon länger etwas ahne – das ich nicht einmal mitzuteilen wage? Ja, würde man mich denn verstehen?

Mittwoch, 20. Juli 2011

Bei fast jedem neuen Geschöpf derselbe dämliche Versuch, im Leben etwas zu erreichen, als gäbe es keine Erbschaft. Der depperte Wahnsinn des Menschen.
Mit Recht vermeint jeder Mensch, er erlebe gerade noch das Verschwinden der letzten Spuren des Paradieses.
Kunst ist der Brennpunkt einer Bewegung, die als Gegenbewegung zum ganzen Rest die Welt erhellt und überhaupt erhält.
Eltern wollen für ihre Kinder stets das Beste – unter der Bedingung, dass sie damit nicht in Konflikt geraten mit der Meinung der Nachbarn, Verwandten, Freunde und Bekannten.

Dienstag, 19. Juli 2011

Der von Abscheu getriebene Schriftsteller: Die Kernphantasie vom Einschlag eines Meteors in eine geordnete Welt.
Alles Gehen geht dem Nichts entgegen: entgegen und ent-gegen!
Die tiefste Provinz findet man erstaunlicherweise noch immer im flachsten Kopf.
Wer – was so oft gefordert wird – als Schriftsteller die heutige Epoche »repräsentieren« wollte, müsste, um dies Ziel zu erreichen, derart schlecht schreiben, dass man dabei ob des eigenen Berufswunsches wohl schier verzweifeln würde. Die Forderung kann nur falsch sein.
Unsere Regierungen: alles zukünftige Ex-Diktatoren.
Der Schweizer redet mit gespaltener Zunge: Die Diglossie presst ihn dazu.
Schreiben ist oft nur die Bilanz verlorener Illusionen.

Montag, 18. Juli 2011

Was machen all die armen Seelen, die als Dodos vorgesehen gewesen wären? Die haben ja keine Chance, je in den Himmel zu kommen …
Die Schweiz schützt gewisse Wildtiere. Gut, gut. Wenn die aber den armen Jägern und Fischern ›die Beute wegfressen‹, dürfen sie abgeknallt werden. So einfach ist das.

Sonntag, 17. Juli 2011

Ich möchte alles zurücknehmen – bis auf das, was ich zwischen den Zeilen geschrieben habe. (Als angeklagter Literat vor Gericht.)
Das Leben ist bitter. Und so nimmt man es auch ein: Tropfen um Tropfen, bis wir vor Bitterkeit überquellen.
Leider dient die Welt vielen als Mittel zum so erlebten höheren Zweck: dem Geld.

Samstag, 16. Juli 2011

Das schwer Auszuführende, das Überwindung Erfordernde als eigenständige ästhetische Kategorie? – Elitär!? – Und was ist mit Klaviersonaten: umso schwieriger umso bestaunter?!
Das Schreien des Kleinkindes: Es ist der Urklang all dessen, was sich in uns gegen die Welt sträubt und uns selbst. In der Literatur ist das Urgewaltige sublimiert zu einem Klagen, das man den Worten einzeln so nicht mehr ansieht; in jeder hervorragenden Literatur ist der ursprüngliche Ton dennoch zu hören – tief unten im Text, zwischen den Zeilen, in der Gesamtheit des Textes an sich, als Klage an die Welt.
Des Menschen Leben: Liebe, Geld und Tod.

Freitag, 15. Juli 2011

Andere sind glücklich. Wir sind fett.
Legastöhniker.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Ich leide an einem Lebens-Burnout: Es gibt mir nichts mehr, obwohl ich alles gebe.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Fortschritt, Fortschritt! Ich wäre froh, es würden ein paar wenige Fortschrittchen gemacht. Es gibt sie auch – aber sie gehen immer von wenigen Einzelnen aus.
Das Bewusstsein kann auch eine Strafe sein.

Dienstag, 12. Juli 2011

Uhrweinwohner.

Montag, 11. Juli 2011

Mönche handeln und denken zumeist wie auf Drogen. Kein Wunder, sind sie doch Kruzifixer.
Urweinwohner.
Klingklanglautenschlag.

Samstag, 9. Juli 2011

Politiker und die Welt: Mal vu mal dit, würde ich mal sagen …

Freitag, 8. Juli 2011

Demokraturen.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Ihr Hunger ist mir nicht Wurst. Sondern vegan.
Der Palastbau Karls in Aachen neben einer Bademöglichkeit: Palastbai.
Mein Jammern und Klagen: Weltschmerz im Ego-Herz.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Theologie: Ein Widerspruch in sich. Wo theos draufsteht, kann kein logos drinsein.

Dienstag, 5. Juli 2011

Wer sonst nichts fertigbringt, kann sich vielleicht wenigstens unsterblich blamieren?
Einige glauben an Engel – andere an SchwEngel.
Liebes Amt für Migration / Seit ich in der Schweiz bin, habe ich 70 Kilos zugenommen. Von meinen 140 Kilos ist nun also die Hälfte gutes Schweizer Fleisch. Darf ich darauf hoffen, jetzt zumindest schon mal einen halben Schweizer Pass zu erhalten?

Montag, 4. Juli 2011

Abschied von einer Illusion
»Sag‘ Echo, wie bewertest Du Schweizer Brauchtum?«
(Echo:) »tumm, dumm, dum!«

Samstag, 2. Juli 2011

Was träumt die Karotte?