Dienstag, 31. Januar 2012

Leidglocke: Wann immer einer unglücklich ist, soll die Glocke des Königs läuten – der König schläft nicht mehr. Sooft jemand auf der Welt unglücklich ist, soll eine Glocke zu(r Idee von) Gott klagen – auf Erden geht der Ton von Glocken nie unter.
Fetter Lohn, dickes Auto, schwangerer Mann/schwangere Frau: und?

Montag, 30. Januar 2012

Das missfällt mir an der Welt,
Dass die Welt mir nicht mehr gefällt,
Wie sie mir einst gefiel.
(Hoch, Rückert, hoch!)
Was unterscheidet uns von »Tieren«? Etwa, dass wir auch saufen, bis wir besoffen sind.
Von der Unmöglichkeit, Gesellschaften von der gebildeten Klasse aus zu reformieren.
Was, mein Vater hat Kinder?

Sonntag, 29. Januar 2012

There’s no place like einszweisiebennullnulleins.

Samstag, 28. Januar 2012

Wenn immer Stau herrscht und die Leute schreien, dann erklärt man einfach Pannenstreifen zur Fahrbahn … – ja, so seht ihr aus! (Aber wenn dann ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt, haben es alle immer schon besser gewusst; wenn ein Öllastwagen auf dem »Pannenstreifen« eine Familie totkarrt und den Fluss unter der Brücke verseucht, dann natürlich, haben es alle wieder …)
Jargon des Nie-Denkens.

Freitag, 27. Januar 2012

No good writniks.
Man putzt sich die Zähne, putzt und putzt, Tag für Tag – und am Ende ist man doch tot.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Ob man die Menschen so klein züchten könnte, dass wenigstens viel mehr Platz hätten auf der Erde – wenn sie sich schon alle fortzeugen wollen? (Allerdings verfriert ein Zwerg in Menschengestalt.) Aber es würde das Problem wohl einmal mehr nur aufschieben …

Mittwoch, 25. Januar 2012

Wenn man die Zellteilung dereinst so manipulieren kann, dass sich die Zellen nicht ständig verändern (Richtung »alt«), würden wir dafür beim Betrachten z. B. desselben Orts immer dasselbe denken? – Oder zumindest immer ähnlich denken und fühlen, also etwa »Angst« bzw. »Freude«?
Ab wann wandelt sich die Scham, sich ungewollt nackt zu zeigen, weil man denkt, man habe noch etwas zu verbergen, in jene, bei der man sich nicht mehr zu zeigen getraut, weil man tatsächlich etwas zu verbergen hat?

Dienstag, 24. Januar 2012

Ein Hammer auf die geistige Netzhaut des Lesers: Päng!
Das Bleibende, das Wiederkehrende, das Vergängliche, das Tote.
Die Sympathie läuft der Begründung immer ein Stück voraus und ist oft unanfechtbar. So bleiben Urteile selbst dann problematisch, wenn sie rational begründet werden.
Der Traum von der Objektivität der Erkenntnis ist ausgeträumt. Sowieso: Es ist stets mehr drauf angekommen, mögliche Prozesse der Gewinnung von Daseinswerten zu erhaschen, als endgültige Resultate vorzuweisen.
Wir denken, weil wir nicht wissen, oder: Wir wissen, weil wir nicht denken?
Wenn der Vegetarismus eine Massenbewegung wäre, würde ich wieder Fleisch essen? – Nein, so billig funktioniere ich dann doch nicht.
Liebe ist nicht immer Zuphall.

Montag, 23. Januar 2012

In Tat und Sturheit.

Sonntag, 22. Januar 2012

Stumm lauscht der Chor der Totenmasken ins Archiv der ewigen Stille: Was ist nicht leer wie unsere Augen? Was ist nicht hohl wie unsre Nasen? Was nicht gefühllos wie unser Weiß?
»In Emmenbrücke gibt es auch schöne Flecken.« – Klar, wenn man Schönheit versteht im ›Postkartenformat‹: Nur wenn man rundherum alles weglässt, geben gewisse Winkel liebliche Sujets ab. Lappt was vom Rest rein, dann ojeoje …; und dreht man sich erst um: autsch! Geschweige denn von der akustischen Belästigung auf Schritt und Tritt. (Aber was ist Schönheit: Strahlende Tanker im Meer, aus denen schöngefärbte Ölschlieren auslaufen? Hat was Nettes, oder?)
Die Jugendliche: »Die Krähe tönt wie mein Handy!«
Ist das nun new-arty oder bloß albern?

Samstag, 21. Januar 2012

Ein Kunstwerk ist wie ein besser zu handhabendes Kind: Man erträgt allen Frust im Leben, weil man sich immer einredet: »Aber dafür entsteht ja ein Werk!« Und später, wenn die ›wirklichen‹ Kinder anfangen, sich gegen die Eltern aufzulehnen, ist es bei einem Buch immer noch so, als würde es alles akzeptieren. – Aber im Hinblick auf Jahrmillionen: Ist das tatsächlich alles so?
GOETHE REMIXED
XXX: Liebes Gretchen, magst nicht mit mir auf dem Blocksberg Wein verschütten?
Maggi: Gemach, gemach, Mephisto mein, du hast’s aber faustdick hinter den Bockshufen.
Nobodaddy (hinter den Kulissen): Aufhören! Aufhööören!! Das hält ja kein Demiurg aus!

Freitag, 20. Januar 2012

Was müssen blinde Menschen ein blindes Vertrauen in die Menschen haben, denen sie zum Beispiel auf der Straße begegnen: Könnte nicht jederzeit einer sie zusammenschlagen?

Donnerstag, 19. Januar 2012

Wie schreibt man über die Ermordung von Menschen, so, dass man nicht durch miserable Qualität eines Texts die Opfer gewissermaßen noch mehr schädigt? Welche Sprache kommt dem bei? Eine komplexe? Eine ganz einfache, damit wirklich nur der Inhalt zählt, und gerade eben nicht die sprachlichen Harlekineaden? – Die Frage ist alt.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Es wäre darauf zu achten, nicht nur in Klischees zu schreiben. Aber geht das überhaupt?

Montag, 16. Januar 2012

Was schreiben wir anderes als Alternativ-Biographien? Selbst wenn wir über Ameisen schreiben.