Mittwoch, 30. Januar 2013

Schreiben ist eine Antwort auf das Unerträgliche und Untragbare. (Warum schreiben? – Spiel und Wirkung.)
Schreiben: eine verrückte Beglücktheit.

Dienstag, 29. Januar 2013

Ich fühle mich in der Schweiz immer noch nicht integriert.
Er ist ihr alles. Er stirbt. Er war ihr alles. Unermesslich ist ihre Trauer. Die Erde aber dreht sich weiter, alles geht seinen Lauf. – Das Leben eines einzelnen Menschen ist irrelevant. Ist irrelevant. Irrelevant. Irr.
»Ich werde dir Sorge tragen.« Wer in Privatbriefen so gestelzt daherredet, meint wohl selten mehr als: Ich werde dir alle Sorgen aufbürden, die ich herantragen kann.

Montag, 28. Januar 2013

Statt Vagina-Monologe möchte ich lieber Klitoris-Kotzereien schreiben.

Sonntag, 27. Januar 2013

Todesangst und Lebensfurcht.

Freitag, 25. Januar 2013

Mief-Steak.
Meine Tränen frieren ein: aua.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Was also bleibt? Sicherlich zwei Romane (Der Blaue Kammerherr und Die Kinder der Finsternis), deren außerordentliche literarische Qualität nahezu durchgehend unbestritten ist, die freilich bei ihren Lesern zu unbedingter Bewunderung oder aber zu starker Ablehnung führen. Es bleibt ein Werk, das fast in seiner Gänze unzähligen Nöten und Krankheiten abgetrotzt wurde. Und es bleibt das Beispiel eines Lebens, das sich immer auf der Grenze zwischen Literatur und Musik bewegte, ein als freischaffender Schriftsteller vorgelebtes Leben, oft mit prekären finanziellen Situationen, getrieben vom Glauben an den Adel der Kunst, des Abendlandes; das Beispiel eines Schriftstellers, der das Halbe als Lösung streng verwarf; das Leben eines Traditionalisten, der dennoch ein modernes Werk hinterlässt; ein Leben also, schwankend zwischen zwei Polen, das Leben nämlich eines zu früh oder zu spät Erschienenen, den die Umwelt wider seinen Willen zum Dasein eines Einzelgängers verurteilt. [Vorveröffentlichung aus der Biographie von Dominik Riedo über Wolf von Niebelschütz: »Wolf von Niebelschütz. Leben und Werk. Eine Biographie«; erscheint 2013]

Mittwoch, 23. Januar 2013

Vielleicht bin ich eine Art Mensch, die unter gewissen Konstellationen verworfen werden kann. Und eigentlich war diese Konstellation gegeben. Aber ich wurde halt noch rausgeschnipselt, damals.
Ka und De und Ka
Soso, die, ja, die wurden
Kadekamerie

Dienstag, 22. Januar 2013

Wie lange hat man im Leben eher den Blick nach vorne, also Hoffnungen in diesem Sinne, und ab wann eher Träume zurück?
Mimi und Dodo
Nie, soso, die, nein, die wurden nie
Mido und Domi
Nach- und Rachegefühle.
Wir sind kurz vor dem Tode, wenn wir leben, dass wir leben.

Montag, 21. Januar 2013

So werde ich Versklopfer und Wurststopfer.
Hältst Du Dir auch ‘ne Miezekotze?
Hier kommt mobbing Nick.
Haarley Samson.
Die Schweiz findet keine Ruhe, bis ich gestorben bin.

Sonntag, 20. Januar 2013

Warum denn soll ich schreiben, wenn die Katze nicht mehr schnurrt?
›Leuchttürme‹ in der Kultur: Der Blitz des Unglücks trifft die hohen Thürme der Menschheit schon immer am öftesten.

Samstag, 19. Januar 2013

Ja, gähnial, das Buch.

Freitag, 18. Januar 2013

Riedo, der Knirschkerl.
Alle diese Phrasidenten auf der ganzen Welt.

Donnerstag, 17. Januar 2013

BELLfehl.
ESOdomi aka riESO.
Ich würde gerne im esotierischen Bereich arbeiten.
BALLkong.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Nichts zwitschern den Ohren.
Wann kommt der Sexorzist?
Komm, wir gehen Therapeuten shoppen.
Sie (im Zug): Ach, diese Asylanten wieder, wollen immer Geld. Sollen mal in ihrem Land bleiben!
Die andere (ihr gegenüber): Ja, jaja, wirklich …
Die Erste: Aber gestern war ich also beim Spezialalternativarzt. Zahlt keine Krankenkasse. Er sorgt aber dafür, dass die guten Elektrofubigudui zu mir in den Körper kommen. Wo sie mich heilen. Ich spüre es schon.
Die andere: Aha.

Dienstag, 15. Januar 2013

Die Romantik in der (Un)Tierwelt: Blaublühtiger.
Ich, eine von Wörtern durchdrungene Hülle.
Delicate Sound of Plunder.
Wie haben Zeitungen begonnen? Als ›Lies mich!‹ für Dämlacks. Und wo stehen sie heute?
Ohne Fleisch ist ihnen eine Mahlzeit direkt suspeckt.
Alles voller Selbstbewusstschwein hier.

Montag, 14. Januar 2013

»Vom neuen Namen, den ER uns – jedem Einzelnen – geben wird, ein Meisterstück Gottes grammatikalisch und lexikalisch, ein Name, worin alles enthalten ist, was wir auf Erden waren, erlebten und durch Gottes Gnade geworden sind, ein Name, so allerfassend, so erschütternd passend, dass beim bloßen Namenhören uns alles Vergangene und Vergessene, das ganze Rätsel unseres Lebens, all das uns Verborgene und Unverständliche unseres eigenen Wesens und Seins plötzlich – von Ewigkeitslicht beleuchtet – klar vor die Seele treten wird.« – Etwa: Glurp. Oder: Murksi.
Der Sturm: Wie wenn ein Riese mit der Sense alles niedermähte. Aber sie sehen immer nur ›Zündhölzchen, die geknickt werden‹.
In einem (modernen) Roman könnten Insekten für den Amor stehen: Der Stich steht für den Pfeil. Deswegen verlieben sich alle immer öfter …

Sonntag, 13. Januar 2013

LuCern.
Immer mehr Reiche und Schöne – und solche, die sich dafür halten.
»Komm in meinen Hexenkessel, ich will auf deinem Besen reiten.« – Die Billigwerbung einer Disco mit Motto.
Kommen Grillen, die dich plagen, singe gegen sie nur an. (Mein Psychiater ist happy!)
Rollenspezifische Verkaltensweisen.

Samstag, 12. Januar 2013

Homo hohlozän: wir.
Madame Rotblatt (pausig bäck‘ge Wängchen, ein Höschen, das knapp das Fickigste verdeckt, ein Bauchnabel zum omphallon): Oh, mir entgeht nicht eine gewisse Unruhe in ihren Gliedern …
Riedo: Oh, sie Schmeichlerin, sie …
Madame Rotblatt (errötet noch mehr)
Wie weit REICHt das SPECKtrum der Menschheit?
Was wünschen Ihre Hohlheit?
Ich wäre gern ein Flüchtender, also ein FlüchTIGER vom Lager des Untiers ins Restreservat der Kreatur …
Minüttli.
Er: Ich trage das Bewusstsein meiner Unbeliebtheit herum wie ein Siegesbanner.
Das einfache Schweizer Volk: Ja, so siehste aus!
Er: J.
Depplomatische Beziehungen.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Wenn eine Frau Gotte werden kann, kann ich dann Gott werden?
Der ZuPhall macht den Unterschied.
D-mokrat. D-mock-Rat.
Ich: Die 1968er hätten die Gesellschaft zum Schlechteren verändert oder die Punk-Musik? – Hah!, das hättet ihr gern. Die schlimmste Erfindung der Welt in den letzten zweitausend Jahren ist die Erfindung der Null!
Das einfache Schweizer Volk: Das mit den Punks und den Hippies hast du schon mal gesagt.
Ich: Wie auch schon gesagt: Ich sag noch viel, wenn der Tag kurz ist.
Das einfache Schweizer Volk: Warum denn 2000 Jahre? Die Kirche wieder …
Ich: Ne, die Kirche ist eh beinahe überwunden. Da gilt es eher, etwas zu suchen, was wir den Menschen geben können, wenn es die Kirche nicht mehr gibt. Der Kapitalismus aber ist nicht die Antwort …
Das einfache Schweizer Volk: Soso … Du tönst wie ein Prediger. Ein kleiner Ich-weiß-Alles.
Ich: Ach, haut euch selbst eins in die Fresse. Dann habt ihr gegessen.
100: ein Trauriger und zwei Nichtse: Die Eins lässt den Kopf hängen, die zwei Nullen sind leer …
Gloomhilde.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Ich kann ein Leben lang leiden, weil ich es nicht schaffe, eine Gestalt in einem Gemälde zu sein. Ich möchte in das BILD hinein. Lasst mich rein! Die Farben sind echter. Und ein Pinselstrich riecht so gut. Oder ein Pixel. Egal.
Mäuschen: Kleine Muse.
Paradiesfeeling: Wir laufen ständig seelisch nackt herum. Wo ist das Feigenblatt?
Kurzlutschreaktion: Oralverkehrte Handlung.

Dienstag, 8. Januar 2013

Sargkasmus. Wo bist du?
Die Frauen lächeln …, die Männer möchten löcheln …, man einigt sich aufs Licheln.
Ich spende das Almosen der Untröstlichkeit über den Zustand der Welt.
BUCHnabel.
Hupraum: Bald die ganze Welt.

Montag, 7. Januar 2013

Die Eintönigkeit des gesamten Universums bricht über mir zusammen.
Geifersüchteleien.
Der Leichnam wie ein abgelegtes Kleidungsstück vor dem Zu-Bett-Gehen. Wir schlafen alle nackt.

Sonntag, 6. Januar 2013

Wer nie versucht hat, überflüssig zu sein, kann nicht wissen, ob man ihn tatsächlich braucht. (Der kleine Aphoristiker wieder, hm?)
Der eine liest, um zu lernen, vergeblich. Ein anderer lebt, um zu genießen, ebenfalls vergeblich.
Ich bin ein Hirte. Und die Gedanken sind meine Herde. Aber ich bringe sie nicht mehr zusammen. Wo ist mein Hirtehund?

Samstag, 5. Januar 2013

Die meisten Frauchen, die Häschen sein wollen, sind doch nur Hässchen. Oder Hasschen?
Henry Ford, auf den sich eine ganze Gemeinschaft von Wirtschaftsgeilen heute bezieht, hatte in seiner ethisch krankhaften, aber gesellschaftlich so gesunden Art schon fast prophetisch Recht, wenn er meinte: History is bunk. Die Gesellschaft hat nämlich auch vergessen, dass er das gesagt hat.
Oh, man ist ja so bescheiden, man macht aus der eigenen Unreife eine Ideologie: »Ach, weißt du, das kann man als Laie doch nicht beurteilen.« Seltsam dann aber, dass sie doch ziemlich viel entscheiden können, wenn es ums Reisen, Fressen, Rumfahren und den Rasen vor dem Haus geht.

Freitag, 4. Januar 2013

Der jagende Orion, schon ist er auf ihrem Bauch. Und sie bringt ihn an den Himmel, wo er für uns beide steht …
Wir sind mitten in einer Phase der Schwächung des Ichs, auch wenn es scheinbar vor lauter Individualismus anders aussieht: Aber die Menscherl haben ja nur noch AllerWeltsWünsche. Eine billige Kopie neben der anderen.
Die irgendwie religiöse Haltung, es habe doch dies Unrecht zumindest irgendwie ein wenig verdient, wer sehr viel Unrecht erleide, korrespondiert mit der irgendwie irrigen Haltung, es habe doch irgendwie verdient, wer sehr viel Geld erhalte.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Wenn wir so krank oder so alt sind, dass wir in den Abgrund des Nichts, das wir dem Tod zuschreiben, nicht mehr mit Entsetzen sehen … – fehlt es uns da an Phantasie?
Könnte ich wenigstens im starren Schweigen meines mir fremden Körpers schlafen. Aber nein, der schreit, er schreit die ganze Nacht.

Mittwoch, 2. Januar 2013

›Wirtschaftsflüchtlinge‹: Das sind die, die in eine steuergünstige Gemeinde ziehen, oder?
Umzingelt von einer Zivilisation, die auf dem beharrlichen Mord an der Schöpfung beruht.

Dienstag, 1. Januar 2013

Im Tröpfchen der eigenen Vergangenheit erkenne ich das unermessliche Fließen des Zeit-Stroms.
Schau dich nicht um, der grimassierende Weltschmerz geht um!
Fallen all die Knallbumm-Raketen, die an Silvester/Neujahr in die Luft geschossen werden und dann ja irgendwo zu Boden kommen, nicht unter das Littering-Gesetz?
Schlaffwandler.
Eigentlich kann ich nur noch Meta-Gespräche führen. Oder Meta-Meta-Gespräche.