Donnerstag, 31. Dezember 2015

Auch wenn ich sie – oder gerade weil ich sie eben angelernt habe, all die Begriffe, Wörter, Zahlen, Namen Daten, Begriffe, die ich aber längst mit neuem Bedeutungsinhalt gefüllt habe, fülle, füllen werde oder möchte, müsste man ›eigentlich‹ ›fast‹ ›alle‹ ›Wörter‹ ›nurmehr‹ ›in‹ ›Anführungszeichen‹ ›sprechen‹.
Helfen andere Wesen uns Menschen auf die Gedankensprünge, wie wir manchmal einem Kätzchen helfen? Oh, dieses Kribbeln in der Wirbelsäule … Vielleicht kleine Käferchen, die in uns herumkrabbeln?
BRIEFE AN SIE: Durfte ich nicht Dein Haar streicheln, durfte nicht meine Hand noch Deinen Kopf fühlen, hinabstreicheln zum Nacken, dich ein bisschen halten, als der Igel da mitten auf dem Weg stand, und mein Herz knurrte wie ein großer Kettenhund, der tagelang nichts gegessen hat.
Eiserne Gardinenpredigt zum Ende des Jahres … wer will davon berichten?

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Neue Notwendigkeiten dieses Jahrtausends? Erstmals könnte es wirklich notwendig werden, 90 Prozent der Menschen bewusst zu töten, um die restlichen 10 Prozent wenigstens zu erhalten … Oder alle Menschen zu töten, um die Tiere zu erhalten …
Farbentraum: Alle sind schwarz. Nur der Dichter ist, weil er sich keinen anderen Mantel leisten kann, in seinem alten, farbigen Mantel unterwegs. Er ist dazu verurteilt, den Mantel als wunderbuntes Zeichen seiner Ausgeschlossenheit und Niederlage zu tragen.
Ein Universum fraß ein anderes. Und noch eines. Und noch eines. Noch eines. Und so weiter. Nur sich selbst zu fressen hatte es nie gelernt. Wie also weiter?
Herr Bischof, würden Sie im Wettkampfbüro auf Satan setzen, wenn Sie glaubten, er habe bessere Chancen im Schlussendkampf, als sein Gegenstück? Auch, wenn das heißen würde, die Welt ginge unter? – …– Ach so, dachte ich mir …
Reporter: Herr Riedo, sind Sie mehr Schriftsteller-Modell A, der für andere schreibt, oder eher Modell B, ein Echoloser oder Echo-Narzisst?
Eigentlich kann man Integration, was auch immer das genau meint, nur da verlangen, wo es sich um eine wirklich freiwillige Migration handelt; wenn jemand aus politischen Gründen flüchtet, tut er das, weil er um sein Leben fürchtet – nicht, weil er sein neues Wohnland besonders toll findet. Und selbst bei Wirtschaftsflüchtlingen sollte man Integration höchstens da erwarten, wo nicht aus purer wirtschaftlicher Überlebensnot gehandelt wurde.
Die Literat-uhr tickt nicht mehr richtig.

Dienstag, 29. Dezember 2015

Das Elitäre wirkt heutzutage skandalös. Denn es ist der Stachel, auf den sich, weil er wehtut, Mehrheiten nicht einigen können.
Mein Dasein: Ein als Kompromiss mit dem so genannten Leben angelegtes Hiersein.
Singt die Schweizerin an Weihnachten: Tritt aus dem Schatten hervor und über ihn hinweg.
Singt der Schweizer an Weihnachten: Ein Gott ist denkbar nur als absolut eins mit sich. Wo soll da Humor herkommen? Aber ohne Humor leben, wer will das? – Und sowieso, wenn Gott mit sich eins wäre, warum gibt es uns? Außer wir alle wären Gott. Aber wir sind nicht eins, nicht mal mit uns.

Montag, 28. Dezember 2015

Die Presse ist, wie sie heißt: eine Qua/etschmaschine.
Ich suche – Ichsuche.
Ja, ich bin ein Liebeskrummer … und will meine Turnruhe!
Was, die Literatur ist nicht wichtig in der modernen Welt: Was ist mit »Yahoo«, »Google« (geh in Dich! oder eben: lies!) und so weiter?
Hatte Nabokov eigentlich Hörstürze? Die Ohren in seinen Romanen ›rauschen‹ und ›sausen‹ verdächtig oft.

Sonntag, 27. Dezember 2015

O, oh, ooohhh, das ist der Fluch: Kaum sehe ich ein Preisschild, geht es in meinem Hirn los … 19.90 = Irakkrieg / 18.30 = Julirevolution / 12.91: »Oh, wie saubillig!«
Alte, hässliche Frau macht Jünglingen weis, sie sei eine verzauberte Schönheit: Man müsse sie nur fi****, dann werde sie entzaubert. Ätsch, angeschmiert …
›Fische, die nach Luft schnappen‹: nach Sauerstoff, nicht? – Aber es ist halt die Sicht der Menschen, die Sprichworte macht.

Samstag, 26. Dezember 2015

... Mutterkuchen: ... Paralogismus ...

Freitag, 25. Dezember 2015

Rossismus. Wieherlich.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

All’s mit Astralleib oder Erdgeist – selten aber mit Esprit.
Hü, mein AirRoss!

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Ananasskalt: ziemlich warm, was?

Dienstag, 22. Dezember 2015

All das geSCHICHTE … all die geSCHICHTEN …
Wer übertreibt, behält oft recht.
Nirgends eine offene Tür, die niemand einrennt.
Ohne Pest kein Totentanz, Totentanz, Totentanz …

Montag, 21. Dezember 2015

Veganer essen keine Kühe: Da hat’s Milch drin. Hahaha … Lacht da wirklich jemand?
Jetzt hab ich doch wirklich grad ›die Lesbenbarkeit der Welt‹ gelesen, statt ›die Lesbarkeit der Welt‹.
»Alles unbegrenzt. Alles.« (Werbung): Diese Mentalität des ewigen Wachtstumsaberglaubens.

Sonntag, 20. Dezember 2015

Den Terror des Denkens ertränken?
»Ich möchte sterben. Würde mir ja nie etwas antun, dafür habe ich zu viel Respekt vor der Schöpfung.« – Ach ja? Aber Fleisch isst Du dann, Tiere also tötest Du? Dieser Respekt gilt doch nur Dir, Du kannst es nicht ertragen, dass Du, Du kleines Ich, völlig unbedeutend bist (wie wir es fast alle sind)!
Liebste, ich bin ganz Rohr.

Samstag, 19. Dezember 2015

Absatz, Absatz, Schuss: Tor. – Reden wir von Fußball oder Sex?

Freitag, 18. Dezember 2015

Maria G. (-Z.) [so im Telefonbuch], L.strasse YY, 60XX Luzern, schreibt mir (in einem Brief ohne Absender [das machen Menschen, die nicht einstehen wollen für das, was sie geschrieben haben] und falsch geschriebenem Vornamen) unter anderem, ob ich mir eigentlich bewusst sei, was ich meiner Mutter und meinem Bruder angetan hätte … Es gebe keine Entschuldigung für meine taktlosen Äußerungen … 

Einmal mehr: Was mein Vater getan hat, ist wohl weit weniger schlimm, als dass ich heute darüber rede, ja? Und »keine Entschuldigung«, die möglich sei, heißt ja eigentlich, denkt man es zu Ende, eine Verdammung in die Hölle, weil ich das anscheinend nicht mehr sühnen könnte (die Dame war aktiv in der katholischen Frauenrunde) … Aber im Namen meines Bruders zu schreiben, der nichts mit diesem Brief zu tun und mit dem Buch über meinen Vater keine Probleme hat, das ist dann nicht taktlos? Nicht mal sich die Mühe zu machen, meinen Vornamen nachzuschlagen, das ist dann nicht taktlos? Ich wehre mich dagegen, hiermit!
Ostern auf der Eierinsel – das freut den Weihnachtsmann.
Das Sterben im Christentum: Kistianisierung (PUT IN there).

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Die Welt drückt mir die Bücher aus dem Kopf, um die ihr später an die Köpfe zu drücken.
Da fna de kve ve fle gi ki bi bi ni ti mo ko to to fno co plo bo pno mu ku tu tu fnu cu plu bu pnu.
Ich schreibe, also lebt es.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Nur weil einer stirbt, ist er noch lange nicht über alles erhaben.
Möbius' Stick.
Everybubi's dream.

Dienstag, 15. Dezember 2015

Das sei nach heute verbreiteter Auffassung nicht ‹objektiv› oder ‹aperspektivisch›? – Aber können wir denn aperspektivisch leben? Kann ein Tier verstehen, dass es sterben muss, um hungrige Menschen zu ernähren? Nochmals …: Was wir verhindern sollten, weil es nicht nur bei uns gilt: Schmerz und Pein!
Steifzug durch die Tunnellandschaft.

Montag, 14. Dezember 2015

A Momburger. Unsexy.

Sonntag, 13. Dezember 2015

Sie, die todsicheren Todbringer, reden über die Handys am Ohr, während des Fahrens, versteht sich, vom ›Sonne-Tanken‹, von den Orten, wohin man als In-Mensch noch rasch brausen muss. Überall müssen sie nur noch rasch hin: Ihre Geh-hin-Tumore müssen für einen Psychologen interrasant sein. Oder überspezschniell?
Es ist doch immer und immer und überall dasselbe. Die Glotze (deshalb das sture Gerade-nach-vorne-Schauen) und das Auto haben die Welt erobert. Der Gedanke, ohne zu sein, lässt sie Benzin schwitzen. Lieber machen sie weiter mit der Vollteer- und Nix-Feder-Methode gegen Empfindsame, gegen all die, die das Leben wirklich lieben.

Samstag, 12. Dezember 2015

Ich möchte lieber kein Platzkopf sein.
Das Einzige aber, was die waschen würden, hätten sie überhaupt die Chance, ist Geld. Im Haushalt rühren die meisten von denen keinen Finger. Höchstens die Faust. Ins Auge. Der Frau. Oder der Kinder. Der Mann, der Schöpfung Höchstes in der Kreaturenpyramide. Soll bestimmen über Weib und Kind.
Die Hohohoh-Priester also segnen Autos: Die Schrottgeweihten grüßen dich. Segnen einen Lift: Fahr hoch, fahr auf!
Die Kirche, die Gläubigen: gerieren sich als Gottes Höchstes, als Herrenrasse, konkurrieren die Welt zunichte, zum totalen Globozid, huldigen dem brutalsten Ego, aber reklamieren die Verletzung religiöser Gefühle, wenn ihnen mal einer was in die Fiesage gibt. Etwa, dass ihr Glauben zusammengeklaubt sei, ihr Bekenntnis zumeist Raffgier und das Göttliche nichts als ein Stück tierische Seife, sich nach schmutzigen Geschäften die Hände zu waschen.

Freitag, 11. Dezember 2015

Mein Vater mochte Knabereien.
Aber: wer konsequent ökologisch leben will in unserer unökologischen Gesellschaft, der droht zum Klima-Clown zu werden. Die Mehrheit sieht sich dann bestätigt: Ein emissionsfreies oder nachhaltiges Leben ist was für Spinner. Beruhigt lehnt man sich im Autositz zurück und drückt das Gaspedal durch.
Es ist, es isst der Anfang –
Schon an der Mutterbrust …
Am Ende – PENG!
Am Ende steht die Geburt des eigenen Kindes: Man gibt sich auf, setzt alles auf ein neues Leben, in dem dann alles besser werden soll. Und man schaut dann doch so wenig, dass es besser wird, für das Kind, wie wenn da keines wäre. Ein doppeltes Versagen.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Schreckschraube und Freudennagel.
Fertigteilsprache. Wie bei den Autos. Den und den Spoiler muss man einfach haben: geil. Peng! So cool. Peng! Sind deine Scheinwerferchen noch in Ordnung? PENG! Meine Kupplung klempt ein bisschen. PENG! Däh esch düre be root! PENG! Hesch en Blächschade?! PENG! Fressen wie ein Mähdrescher. PENG! Hesch en Dachschade? PENG! Hey, Mann, ech lauf voll of de Fälge … PENG! Mein Blinkdarm ist nicht mehr ganz in Ordnung. PENG! 
Da hilft ihnen nur noch ein OrGASmus: Peng! Eventuell mit Lara Gut, die am 10. Februar 2014 zu Protokoll gibt, dass sie in einem Ski-Rennen lieber ausscheide »als mit gezogener Handbremse« zu fahren.
Aber letztlich haben Sie schon ein bisschen Recht: Wer einen Dachschaden hat, der ist freilich offen fürs Höhere … Er sieht die Engel und Kott …

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Mehr Vivisatzion anstelle von Vivisektion!
Denn längst sind die Blocher, ist das Blochen, eine gesellschaftliche anerkannte Sucht, ein Schrottesdienst von Autonixbahn zu Autonixbahn. Minnesänger würden heutzutage wegen Nachtruhestörung verhaftet, doch die Stahlsärge krachen die ganze Nacht durch mit höherer, mit höchster Dezibel-Zahl. ›Flüsterbelag‹ –: hah, ein Witz das! Als würde man daneben ein anderes Flüstern noch hören, zwei Meter weg vom Mund des Flüsternden.
Und trotzdem würd es bei den meisten eigentlich nur zum Vierzeiler reichen, wäre man ehrlich:
Geboren
Hat gelebt
Hat Idiotien begangen
Ist gestorben

Dienstag, 8. Dezember 2015

Die erlesenen Werke ungelesener Autoren ...
Das einfache Schweizer Volk: Ethik? Das ganze Buch eine Ethik?
Ich: Vielleicht auch oft eine Art Anti-Ethik: Was man nicht tun soll oder besser nicht haben soll, was in dieser Gesellschaft falschläuft.
Das einfache Schweizer Volk: Was denn?
Rapunzel in der Wüstenei: Ihr habt Fernsehen statt Weitblick!
Max Frisch: Aber die Aufklärung ist doch gescheitert, das Vóuch tanzt um das goldene Kalb, das goldene Kalb, das goldene FleischPfundsKalb.
Ich: Die Aufklärung mag gescheitert sein. Aber gerade deswegen braucht das Vóuch eine Leitung, einen Hinweis von den geschätzten zehn Prozent der Menschen, die wirklich denken können. Und solche Texte wie hier, die sie aus Faulheit und Feigkeit reißen können! Die zeigen, was Leben sein kann: Die Vollzähligkeit der Sterne. Denn unsere Gattung ist leider fähig, die Bedingungen der Möglichkeit von Natur überhaupt zu ändern. Erstmals können wir seit seiniger Zeit das Gesicht der Welt in kürzester Zeit auch für alle Mitwesen verändern. Zum Negativen. Aber es könnte auch zum LebensbeJAhenden geschehen. Oder hin zum Nichts. Und gerade deswegen darf Sprachbeobachtung, Sprachvivisierung nicht warten bis zur Dämmerung.
Nehme ich meine Umwelt nur als Hindernis, nie als wenigstens möglichen Maßstab? Aber überwinden wir nicht alle diese Umwelt, irgendwie, irgendwann?
Einsatzkräfte … – ? Schön wär’s: Oft sind’s Einwortkräfte, mal Zweiwortkräfte, keineswegs Zweisatzkräfte, geschweige denn Textkräfte.

Montag, 7. Dezember 2015

Bin ich als Mutant evolutionsbehindert?
Kritik, falls berechtigt, bleibt berechtigte Kritik, auch wenn sie schlecht formuliert ist. (Sie ist nicht durch nur eine Stilanalyse widerlegt – außer es ginge um Stilfragen …)
Apostel: der kleinere Bruder der Schneckenpost?

Samstag, 5. Dezember 2015

Lebenswerke bleiben meist unwohlendet.

Freitag, 4. Dezember 2015

Bern, Motherfucker, Bern.
Aller Tage Abendland.

Samstag, 28. November 2015

Saudi Barbarien.
Unter hinter all den Masken stecken wir. Ich? Nein. Doch sie? Ich bin verwirrt.

Freitag, 27. November 2015

Traum: Verfolgte eine Katze, die einen Vogel im Mund hatte, weil ich den Vogel befreien wollte. Wie ich ins Nest klettere, merke ich, dass der Vogel eine Katze in einem Vogelkostüm ist, die mit der anderen Katze Rollenspiele spielt.
Babs, my Babsi, mini Babetterie …
Das hat eine hohe Wahrschweinlichkeit.
Wow, du hast mal eine verschobene Realitätswahnnehmung, irrklich.

Donnerstag, 26. November 2015

Vielleicht sollte man einführen, dass man pro Paar höchstens zwei Kinder haben dürfte. Falls man mehr macht, würde es zur Adoption freigegeben: nach Afrika; das würde vermutlich dazu führen, dass man dem Kontinent mehr Rechte gewährte (weil ja die eigenen Kinderlein einmal dort sein könnten – der Schweizer arbeitet immer mit Zukunftsmöglichkeiten). Und dann könnte man gleich noch nachlegen und eine komplette Familie pro Jahr per Los nach Zentralafrika umsiedeln. Mal sehen, wie lange es ginge, bis die Dritte Welt nicht mehr derart ausgebeutet würde.
Veganer (ja, das meint zu gewissen Zeiten auch mich …) sollten eigentlich kein Benzin verbrauchen: Die Dinos sind nicht dafür gestorben...  :-)

Mittwoch, 25. November 2015

Kannibalen-Fischlein: Können sie an den Gräten der eigenen Gattung ersticken?
Schriftsteller? – Freelancer. … Hah! – Du meinst wohl eher: Faulenzer.

Dienstag, 24. November 2015

Die Umwertung aller Worte: Was sagen wir eigentlich, wenn wir reden?
Love is in the atmosfair.

Montag, 23. November 2015

FREIBURGERN
Man soll keine Namen nennen. Mein Name ist aber Dominik Riedo. Letzteres ist ein Fribourger Name (genauer aus dem Sensebezirk, dem einzigen rein deutschsprachigen Bezirk des Kantons Fribourg; siehe http://files.newsnetz.ch/extern/infografik/namenkarte). Und Dominik heisst eigentlich: dem Herrn zugehörig. Oh Schande! Denn wenn schon, dann wäre ich lieber einer Dame (zuge)hörig. Womit wir beim Hauptthema sind:
Ich habe gerade das erste Buch von Angelia Maria Schwaller gelesen. Merken Sie sich den Namen. Ja, diesen Hauptnamen, ebenfalls ein Fribourger Name. Und das ist hier wichtig. Denn Schwaller schreibt in ihrem Buch dachbettzyt in ihrem Idiom, dem Senslerdeutsch oder eben: Seislertütsch.
Zugegeben: Als Kind hat mich diese Mundart immer etwas abgestossen. Das hatte aber weniger an der Sprache selbst, denn an gewissen Sprechern gelegen, die ich überhaupt nicht mochte. Sie und damit die Sprache kamen mir ungehobelt vor und rauh. Wenn ich das Bild des Bauerhauses meiner Grosseltern vor Augen habe, sehe ich immer die unzähligen Fliegentätschen, mit denen viele Onkel geradezu ekstatisch auf die armen Kreaturen eingeschlagen haben.
Die Sprache selbst jedoch ist durchaus liebenswert, und sei es nur, weil sie immer wieder mal fast am Aussterben ist. So gehört das Senslerdeutsch zu den wenig bekannten Sprachformen des Schweizerdeutschen, dafür – und das freut mein Germanistenherz – zu den am besten erforschten. Als wirklich besonders gilt zum Beispiel die Umschreibung des Evolutivs und Passivs mit ‹kommen› statt mit ‹werden›: Si chùnnt vùrùckti (sie wird wütend) bzw. är chùnnt gschlagna (er wird geschlagen).
Aber Wissenschaft ist das eine, Dichtung das andere. Wenn die Sprache tatsächlich ausstürbe, und nur Gesprächsfetzen oder Briefe hundskommuner Menschen überliefert wären, würde man das Seislerdeutsch vielleicht einmal für eine Sprache halten, die nur da war, um nicht richtig verstanden zu werden, für einen Ulk auf den Theaterbrettern – so wenige ‹seriöse›, ausgearbeitete Texte sind vorhanden. Vielleicht auch, weil es ziemlich lange dauerte, bis eine Literatur in dieser Mundart auftrat: Meistens bezeichnet man als ersten Senslerdeutsch-Schriftsteller den Prieser Viktor Schwaller (1975-1958; nomen est ...), einige Sagen gesammelt hat German Kolly (1898-1980); dann tut sich das Feld etwas weiter auf unter anderem mit Peter Boschung (1912-1999), Roland Mülhauser (*1937) und Hubert Schaller (*1955), bis hin eben zu Angelia Schwaller (*1987). Sie alle sorgten dafür, dass diese Sprache nun auch als Literatursprache gelten kann.
Jetzt könnte man natürlich denken, jede und jeder, der in diesem Dialekt schreibe, müsse wohlwollend aufgenommen werden, rette sie oder er doch gewissermassen das Idiom vor dem Aussterben: Doch dem ist nicht so! Dieser Dialekt, archaisch in seiner Art, kann literarisch sauer und dumpf tönen, unschön zum Zuhören – wenn eben nicht auf die ihm innewohnende Sprachmelodie gehört wird. Diese Aussage ist nichts Neues. Gerade Mundart-Performer wie Pedro Lenz, wieder so ein Name, sind von Lesungen dieser jungen Dame aus Ueberstorf im Fribourgischen hell begeistert.
Aber darauf will ich hier gar nicht hinaus. Denn obwohl sich dem zu Hause Lesenden (wem das Senslerdeutsch nicht wie mir ziemlich geläufig ist, helfen übrigens Erläuterungen am Ende der Seiten) die Sprachmusik ebenfalls öffnet, gefällt mir an diesem Gedichtband, dass darin einige wirklich radikale Gedichte stecken. Viel krassere Literatur als so manch hochgelobtes Fräuleinwunder (nein, HIER nenne ich keine Namen; dem Neugierigen verrate ich, an wen ich gedacht habe, wenn man mir eine hübsch gedrechselte Mail schreibt) ihr Lebtag fertigbringen wird. Klar war Angelia Schwaller bei der Herausgabe des Buches erst 25 Jahre alt und man findet Gemeinplätze darin. Aber eben auch feinste Beobachtungen, aus denen sie eine Melancholie und Bedeutungstiefe herausholt, die einfach unglaublich ist. Lesen Sie selbst: zǜmlich / wee tuets // im momänt // isch nüme / vǜü da // ds meischta // hanget a dier. Alles, was ich bin, hängt noch an Dir, wenn Du mich verlässt – so fühlte ich auch. Aber ich konnte es noch nie so sagen. Oder so: i bü troches ù auts broot / lige yygschlosse / i dyr hann / chùme vertrǜckt / va dier // nay / we aus verbyy isch / schmiizeschù mier / verbroosmet / ùfe stiibode / zùm fraas vor // verströit kyen i / d ritzen / ay ù gange / verloore.
Leidenschaft unter einem ruhigen, der Sprache sanft folgenden Äusseren. – Ja, dieser Dame wäre ich gerne zugehörig.
Was?! Nein, Sie Lustmolch, ich habe die Sprache gemeint. Schämen Sie sich in Drei-Teufels-Namen!
Angela Maria Schwaller
dachbettzyt
Knapp Verlag 2012
Der Tod als Tradition, die alle mitmachen.

Sonntag, 22. November 2015

Einzelgesprache.
Wenn sie verblüht sind
Komme ich wieder zu dir
Die Blumen aus Plast

Samstag, 21. November 2015

Dribbelpassport: dreifüßig zuhause.
Bierglasilyrik.
Es gibt immer mehr WWWehklagen.

Freitag, 20. November 2015

Das Feuer im Innern brennt: verehelichterloh.
Ultramariniertes Fleisch: verdammt blaublutig, nicht?

Donnerstag, 19. November 2015

All die Säufer in ihrem Mikrokotzmos.
Amannzen fordern Ampelfrauchen bei Lichtsignalen.
Warum dürfen die Leute überhaupt reden? Sollen doch zuerst denken! – Oder anders: Eigentlich sollte es (mindestens) zwei oral-›verbale‹ Lautsysteme geben: Eins für Gefühle, was allen offenstehen soll, und eins fürs Denken; beim zweiten sollen sie mal den Schnabel halten.

Mittwoch, 18. November 2015

Der Knabe flog in seinen Blütenstaubzimmern herum. Doch barsch wurde er von der Hexe zu einer Bruchlandung gezwungen. Fischig!
Erzählungen als ›Tages‹meldungen: Sinnvoller wär’s.
Politische Stabiliät wird vergolten mit Trägheit. (Langeweile? – Nein.)
Ein ganzes Leben sich in der Literatur abmühen – um in der letzten Sekunde des Lebens zufrieden zu sein – – – mit dem Leben.

Dienstag, 17. November 2015

Res bäckt. Was? … Zu Weinnachten? – Hah!
Die Bundesverbeamten.

Montag, 16. November 2015

Verhältnismäßigkeit von Vergehen und Strafe (›Auge um Auge, Zahn um Zahn‹) … also: Autofahrer? – Alle vergasen!
Der langhaarige Typ aus’m Maserati: Dich kill ich, du Sau!
Fi-fa-Fascho.
Preisbrecher: Mir wird übel bei den Preisen …

Sonntag, 15. November 2015

Die Welt heute: ein Hohlocaust.

Samstag, 14. November 2015

Immer auf Strapse …
Mix und Remix sind zwei böse Buben: Sie wollen nix nix und das fix.Nur das Original beharrt auf alten Tugenden und will für wahr genommen werden.

Freitag, 13. November 2015

H. C. ANDERSEN, Narzissimus
Es war einmal ein Märchenerzähler, der konnte all die kleinen perönlichen Verletzungen, selbst der frühen Jahre, nie vergessen, nie überwinden. Noch im Alter träumte er von den Peinigern seiner Jugend. Seine Heimatstadt war ihm ein Graus und selbst die abwegigsten Witze bezog er immer auf sich. Müde, ohne Frau, lebte er so dahin.
Und die Moral der Geschicht: Ich mag ihn als Märchenerzähler trotzdem. – Oder gerade deswegen …?
Wolfgang Schäuble warnte vor einer ‹Flüchtlingslawine›. Jetzt plötzlich will er es nicht so gemeint haben, mit diesem zusammengesetzten Wort, das im zweiten Teil eine Katastrophe meint. Natürlich hätte er von Beginn weg von den ‹Heimatvertriebenen› reden können, aber seine Wähler werden es ihm nicht vergessen, dass er zuerst sagte, was sie denken, und er nur zurückkriecht, weil es sich so gehört. – Ähnliches geschah ja in der Schweiz mit dem berüchtigten ‹88› im Wahlkampfvideo der SVP … Solche Menschen gehören nicht in die Politik. Weder aktiv noch passiv.

Donnerstag, 12. November 2015

Einige reiche XXXler lassen sich ausbürgern, bleiben aber in der CH wohnhaft. Auf diese Weise können sie in der Schweiz ›pauschalsteuern‹ und behalten mehr Geld. So lieben die XXX-ler ›ihr‹ Land.
GRÜNE, warum habt Ihr noch Kinder? Sagt Ihr nicht selbst, die Erde gehe bald unter? Seid doch mal konsequent, es würde Euch von allen anderen Parteien abheben.

Mittwoch, 11. November 2015

Hans Dampf in Edgar Allans Gassen.

Dienstag, 10. November 2015

Weisheiten des Schweizer Gähnerals: Gefeuert ist nicht verbrannt.
Schludelschreiber.
Mar-kus, Mahr-Kuss: Der Kuss einer Schattengestalt.
Der Schweizer Urmensch: Holderadioooooo …
Das kleine Kind: Wieso? Es gibt doch heute Smartphones!

Montag, 9. November 2015

Hungernotten: Nächtehunger?
Mann, der im dunklen Wald aus Versehen seine eigene Tochter vergewaltigt. Was tut er, als er es danach bemerkt?

Sonntag, 8. November 2015

Aposchnapplypse.

Samstag, 7. November 2015

Morgenkötzchen.
Morgenmätzchen.
Sorgenmätzchen.
Morgenkätzchen.

Freitag, 6. November 2015

Durchalteparolen: Politik der greisen Deppen.
Thronologie: Wer folgt dem vorangegangenen Unterdrücker …
In der Landeskirche bekreuzen sich die vielen Irrwege.

Donnerstag, 5. November 2015

Underdosis Leben: Junge gehen ins Nix.
Gestern lag ein Kissen zwischen uns,
auf dem die Katz lag.
Morgen werden es Steine sein,
beinhart,
wie vom Himmel gefallen
– und keine Katze weit und breit.

Mittwoch, 4. November 2015

Wichtig für ein Land ist nicht, welche Traditionen man pflegt, sondern wie man es den nächsten Generationen übergibt.
Alles negativ oder positiv sehen: ›Eine Grundeinstellung‹. – Ja, aber ab Fabrik.

Dienstag, 3. November 2015

Karmageddon.
NEBEL-LEBEN
Ich trinke den grauen, langsamen Tod. Ich trinke ihn oft, trinke ihn fast täglich … Auf Wiedersehen in der Schweiz.
Neoliberalismus heute: Von der Fremdausbeutung hin zur Selbstausbeutung – Hauptsache Produktionssteigerung.
Das einfache Schweizer Volk: Klugscheißer!
Wechseln Sie mal die Frechquenz!

Montag, 2. November 2015

Werbung: SPÄTER wird geil!
Er: Geil, dann leg ich gleich mal mein Geld auf die lange Bank.

… später …

Er (ist tot)
Man soll die Feste feiern, wie die Toten fallen.
Wenn’s einer macht, der and're lacht.

Samstag, 31. Oktober 2015

Oder: Mutterschlund?
Liebe Rammsteins: Gerne überlasse ich Euch folgenden Albumtitel: MUTTERMUND.

Freitag, 30. Oktober 2015

Ich scheiss nicht, was ich bin
Ich bin nicht, was ich scheiss
Ein Ding und nicht ein Ding
Viel Pünktchen aus dem Steiss.
Den Geist aufgeben = Ein Gespenst ganz allein zurücklassen?
Best St***** in Town träumt: Ich lese oft etwas von Frauen. Zum Beispiel: ›Die Nacht war der Wahnsinn … Danke! Langer Kuss!!‹
Das einfache Schweizer Volk: Steck dir deine Weisheiten sonstwohin!
Ich: Sag ich doch.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Ich bin ein Tintenfisch, ich bin ein Tintenfisch, ein Ti-ta-tü-ta-Tintenfisch.

Samstag, 24. Oktober 2015

Zieht doch nach Luzern: Da gibt’s selten schlechtes Wetter.
Es schießt im Showdown die Mafia im Schlussakkord.

Freitag, 23. Oktober 2015

Es zieht im Zug. Da brauch ich einen kräftigen Zug. Wohin? Woher? Aus der Flasche, du Flasche, in den Hals, aus dem Hals.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Wie ist das eigentlich, wenn Mama und Papa die Fotos von kurz nach der Geburt bis weiß-nicht-wann im Netz teilen, und man wird volljährig: All diese Fotos … Darf man seine Eltern auf Schadenersatz verklagen?

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Berühmt für seine Gewandweltheit.