Sonntag, 31. Dezember 2017

Aber langsam kam ich mir irgendwie auch als Seelenhüter vor. Adrijana hatte mir erzählt, dass sie mit vierzehn vom Cousin vergewaltigt worden war, wie schon Lena erzählt hatte, dass sie bei einem Casting für eine Escort-Firma einfach zum Sex mit dem Besitzer gezwungen worden sei. Und etwas später weinte sich »Corinne« bei mir aus. Zwanzig Jahre alt, ihr Vater neununddreißig, also jünger als ich, war sie als Teenager vergewaltigt worden, hatte einen Freund gehabt, Kosovare, der bei einer Schlägerei erstochen worden war und in ihren Armen starb, worauf ihre Mutter gesagt habe: »Ein Kosovare weniger.«

Samstag, 30. Dezember 2017

Und damit endete für mich der Gang in diese Welt. In der gut dreiviertel der Frauen rauchten, viele kifften, eine sich vor mir in der Küche eine Linie Koks reinzog, in der sich mit der Zeit teilweise wieder dieselben Frauen meldeten, in der aber meist eine Anfängerin, wie ich zu Beginn ein Anfänger war, vor allem um Anerkennung buhlte.

Freitag, 29. Dezember 2017

Finden die Außerirdischen ein Buch über Ufos auf der Erde: »Oh schau, wie der ihr Gilgamesch-Epos.«
Prostatatütata.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Prostatatü.

Dienstag, 26. Dezember 2017

Ich brauch dringend Peniszillin gegen meine Schmerzen. Ah, nein, wart: Ich bin ja allergisch dagegen!

Montag, 25. Dezember 2017

Moderne Mittelalterfrage: Kann Gott den Menschen bei einem öffentlichen Auftritt ohne Hypnose einreden, dass es ihn nicht gibt?

Sonntag, 24. Dezember 2017

Und gleich nochmals (Wie dumm sind eigentlich Theologen?), gestern im Berner Bund, der Herr Nufer: »Natürlich kann man ein atheistisches Gottesbild vertreten.« – Da möchte ich echt wissen, wie das aussehen soll. Ein Gottesbild bei jemandem, der nicht an Gott glaubt. (Man kann sich ein Bild machen von einem Gott, wie ihn sich andere Menschen vorstellen, wie man ihn auf die Bühne bringen soll etc., aber das ist nicht ein atheistisches Gottesbild.)
Im Tagi-Magi, gestern, die Frage: »Womit haben Sie beim Katholizismus am meisten Mühe?« / Anwort der reformierten Pfarrerin: »Mir sind die Katholiken sympathisch, ich habe keine Mühe. Wahrscheinlich hätte ich Mühe, wenn ich selber katholisch wäre.« – Man ersetze »katholisch« mit »dunkelhäutig« und man weiß, wie ihr Denken funktioniert … Mitleid kann man haben, das sind ganz Arme, aber selbst so zu sein, dann wäre man unglücklich, weil offenbar weniger wert. (So sprechen moderne Rassisten: Ich habe nichts gegen Schwarze, aber zum Glück bin ich keiner.)

Samstag, 23. Dezember 2017

Instant-Rap: Man bekommt digital einen Beat und ein Wörterbuch. Nun kann man selbst was zusammenwursteln oder den Compi per Zufallsgenerator einen Text wählen lassen, mit Computerstimme über den Beat gesetzt: Dein Rap-Song in zwei Minuten.

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Komme ich daher. Sind da drei Kinder, zwei Mädchen und ein Knabe. Der Knabe spricht mit verstellt hoher Stimme, aber sonst ganz normal. «Was tut ihr da?», frage ich. «Wir spielen Männerschaden: Rico hat Leitungswasser getrunken mit Frauenhormonen. Jetzt spricht er so ein Leben lang.» Was kann ich anders: Ich laufe weiter …

Samstag, 16. Dezember 2017

Kommt, ihr Geister an der Wi-Wa-Wand!

Freitag, 15. Dezember 2017

Der Adventsfranz.

Samstag, 9. Dezember 2017

Da sendet mir eine Leserin heute eine Mail, ich sei heute auf den Tag genau gleich alt wie Hitler, als der Reichskanzler geworden sei. Ich solle mal damit vergleichen, was ich erreicht hätte … – Erstens: Wer rechnet sich so was genau aus? Zweitens: Naja, kommt immer drauf an, was frau mit ‹erreicht› meint. Ich bin lieber ich als Dölf.

Freitag, 8. Dezember 2017

Er liebt sie so sehr, er will ihren Körper haben. Er verpflanzt seinen Geist in ihren Körper. So braucht er nur noch sich. Sie und sich.

Mittwoch, 6. Dezember 2017

BRIEF AN EINEN PATIENTEN
Aus Deutschland liegt mir der Brief eines Chefarztes einer Urologischen Klinik vor, in dem er sich bei einem Patienten dafür entschuldigt, dass der betreffende Patient seit der Vasektomie am Postvasektomieschmerzsyndrom leide. Darunter stehen die Sätze: «[D]ie sogenannte Vasoligatur [wird] täglich bei tausenden von Männern weltweit durchgeführt […]. Sie ist auch für uns kein ungewöhnlicher Eingriff. Leider kommt es in einem gewissen Prozentsatz (dieser ist Ihnen bekannt) danach zu Schmerzsensationen». – Was zweierlei belegt: Erstens, dass Urologen vorsichtig sind, hier Prozentzahlen schriftlich herauszugeben. Und zweitens, dass, da es ja «bei einem gewissen Prozentsatz» zu Schmerzen kommt, also mindestens 1 bis 2 Prozent der vasektomierten Männer davon betroffen sind (sonst müsste es ‹im Promillebereich› o. ä. heissen).

Dienstag, 5. Dezember 2017

Ich möchte auch einen Gleitschräger.

Dienstag, 28. November 2017

Es schlägt der Weltuntergong.

Montag, 20. November 2017

Da gibt’s doch in Paris im Laden bereits Kassen, wo nur die bedient werden, die eine VIP-Karte haben. Hallo Zwei-Klassen-Gesellschaft. 

Samstag, 18. November 2017

Haben Menschen vor hundert Jahren Fahrräder schon genau gleich hochgehoben wie heute, wenn sie es über einen Bordstein hieven mussten? 

Samstag, 11. November 2017

Ich möchte auch einen Schreibkäfer.

Freitag, 10. November 2017

Kommt, ihr Geister der Wahrheit!

Donnerstag, 9. November 2017

Und meine Testes schreien: Hypo, hypo!
Da schreib ich doch in einem frühen Aufsatz wirklich: Das Blut lächelte ihr zum Mund heraus …

Mittwoch, 8. November 2017

Wo sind die Männer und Frauen, die von Frauen missbraucht wurden? Ich erinnere mich spontan daran, dass in meinem ersten Kindergartenjahr die Ordensschwester bei jedem Knaben mit auf die Toilette ging und uns immer ›half‹, das Glied auszupacken. Und als ich 15 war und mit einer komplizierten Unterarmfraktur frisch im Spital lag, spürte ich mitten in der Nacht plötzlich, wie jemand meine Hose herunterzog. Als ich etwas sagte, meinte die (ebenfalls Ordens)Schwester: »Hier ist die Pinkelflasche (sie steckte mein Glied mit bloßen Händen hinein), jetzt kannst Du pinkeln …« – Aber bei Männern heißt es oft, ›das genießen die doch‹ oder ›so schlimm ist das doch nicht …‹

Montag, 6. November 2017

Friss deine Isolde.

Sonntag, 5. November 2017

Viele Schriftis sind bloß schlechte Fälscher, die Kopien herstellen, ohne sich wenigstens gerade auch noch den Namenszug des Kopierten anzueignen.

Freitag, 3. November 2017

Und dann diese erschreckenden Bilder: Weil der Urologe mir das angetan hat (nicht korrekt aufgeklärt, nicht korrekt vorabgeklärt und belogen über die Notwendigkeit der Operation) UND danach zu meinen Schmerzen sagte, das alles sei »psychodynamisch«, habe ich vor dem Einschlafen diese Gedanken: Ihn festzubinden, ihn mit einer brennbaren Flüssigkeit zu übergießen, ihn anzuzünden – und wenn er vor Schmerz schreit, ein Foto von ihm in Lebensgröße hinzuhalten mit den Worten: Aber sehen sie doch hier, ihnen geht es doch gut, sie bilden sich das alles nur ein!

Mittwoch, 1. November 2017

LITERARISCHER TEXT
Die Leidensgeschichte des «Menschen auf Erden» (Bösewicht: ein Berner Urologe) gibt es ab Anfang November als ausgearbeiteten Text. Wer ihn möchte, schreibe bitte an mich: dr@dominikriedo.ch.

Dienstag, 31. Oktober 2017

Verbrecher durch gezielte DNA-Veränderungen bessern?
Die Zukunft: Verleger wollen nur noch zuverlässige Autoren mit Kreativ-Gen.
WIE ALLES BEGANN
Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte ich nicht in eine Gruppe gehören mit Staaten, die die Vasektomie offiziell verbieten (wie zum Beispiel der Iran). Ich will nicht einmal sagen, man solle grundsätzlich auf eine Vasektomie verzichten. Aber dies ist einem Menschen auf Erden (MAE) geschehen:
Der MAE wollte die etwa zehn bis fünfzehn Jahre (er mag es nicht, sehr viel jüngere Partnerinnen zu haben), während derer er mit einer möglichen Partnerin sehr hypothetisch vielleicht noch würde verhüten müssen, die Aufgabe real auf sich nehmen und eine Vasektomie durchführen lassen. Er ließ sich, was üblich ist, vorher vom ausführenden Urologen darüber aufklären. Da er vor Operationen Angst hat, fragte er den Arzt, was es denn für Komplikationen geben könne: Ihm wurde, übereinstimmend mit dem, was auf der Homepage des Arztes stand, gesagt, dass es a) sehr selten zu einer Nachblutung in den Hodensack kommen kann (Bluthoden) und b) ebenfalls sehr selten zum spontanen Wiederzusammenwachsen des Samenleiters. Der MAE hatte nun Angst vor dem Bluthoden. Aber er sagte sich, dass dies ja schließlich nichts Irreparables sei. Trotzdem schaute er im Internet nach, wie denn so ein Bluthoden aussehe. Dabei stieß er jedoch auf noch einige andere mögliche Komplikationen nach einer Vasektomie. Beunruhigt war er vor allem, dass einige von denen offenbar ein Leben lang anhalten können, wie das so genannte Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom. Die Ursachen dieser Schmerzen, musste er lesen, seien nicht geklärt, und es könne jedem Mann nach einer Vasektomie zustoßen. Beunruhigt fragte der MAE am Morgen, unmittelbar vor dem Eingriff, den Urologen, was es mit diesem Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom auf sich habe. Der Urologe meinte, das gebe es gar nicht, ja, wenn, dann habe man(n) allenfalls ein «leichtes Ziehen am Nebenhoden», sicher aber keinen Schmerz. – Worauf der Eingriff erfolgte. – Nun waren die Schmerzen beim MAE am Anfang ganz normal. Aber etwa vier bis acht Tage nach dem Eingriff begann es immer stärker zu schmerzen und an Stellen, wo es vorher gar nicht weh tat, etwa in den beiden Hoden selbst. Wenn man sie nur leicht berührte, hätte er vor Schmerz aus der Haut fahren können. Wochen später schließlich, die Schmerzen waren immer noch da, wurde er vom Universitätsspital mit der Diagnose versehen: Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom. Und nun, fünf Monate her ist’s seit dem Eingriff, hat er, der vorher einer der glücklichsten Menschen war, jeden Tag Schmerzen. Jeden einzelnen Tag. Schmerzen, wie er sie noch nie gekannt hat, obwohl er öfter Kopfschmerzen hatte und hat und auch Zahnschmerzen.
Was will ich also sagen? Ich will eben nicht definitiv und für alle sagen, man solle keine Vasektomie mehr machen. Aber nach den Erleidnissen des MAE fordere ich vor solchen Eingriffen (und allgemein bei nicht zwingend notwendigen Eingriffen) eine LÜCKENLOSE Voraufklärung, was es alles für Komplikationen geben kann. Bei der Vasektomie neben dem Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom und dem Bluthoden und dem spontanen Zusammenwachsen etwa: Wundinfektionen, Fadengranulome, Spermagranulome, eine Epididymitis, Hämatome, eine Hodenatrophie etc. …
Was ich aber sagen will: Männer, nehmt ein Kondom. Oder geht zu einem Urologen, der Euch vorher seriös aufklärt.
Und ich will auch sagen: Eine Vasektomie scheint zumindest mir jetzt, für nur zehn bis fünfzehn Jahre Wirkung, abgewogen gegen all diese möglichen Komplikationen, eine sehr unsichere Sache, eine Sache, die man(n) besser sein lässt.