Samstag, 13. Januar 2018

ZAHLEN VON DER UNTERLEIBSSPEZIALISTIN
Weil alles auch in der Medizin immer ein wenig ungenau ist, alles bei jeder Studie davon abhängt, wo man welche Komplikationen einer Operation und starke Schmerzen wie misst, habe ich mich für hier konkret an die Unterleibsschmerzspezialistin des Universitätsspitals Bern gewandt. Bei ihr landen all jene Schmerzfälle, die mit dem Unterleib zu tun haben, wenn es nicht noch eine spezifischere Anlaufstelle gibt.
Von ihr wollte ich nun wissen, wie viel Prozent der Männer, die sich im Kanton Bern oder in der Umgebung Bern vasektomieren lassen, in ihrer Sprechstunde wären. Ihre Antwort ist mehrteilig:
Erstens gäbe es etwa 1 Prozent von solchen Männern, die nach einer Vasektomie neue Schmerzen entwickelten und mit der Diagnose Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom bei ihr in Behandlung stünden.
Dann gäbe es noch mindestens 1 bis 2 Prozent von Männern, die einfach wegen Unterleibsschmerzen zu ihr geschickt würden, bei denen sich dann aber herausstelle, dass sie vor Kurzem oder zumindest noch im Zeitraum, der möglich ist, um nach der Vasektomie ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom zu entwickeln (2 bis 3 Jahre), eben eine Vasektomie hätten durchführen lassen.
Was noch höher sein müsse, sei die Dunkelziffer. Sie rechne mit nochmals 2 bis 3 Prozent von Männern, die gar nie zu ihr in die Sprechstunde kämen, weil eine falsche Diagnose gestellt worden sei, wo man von einer chronischen Epididymitis oder anderem ausgehe, dabei hätten sie eigentlich einen Vasektomie-Schaden.
Gefragt, eine endgültige Zahl zu nennen, wie hoch hierzulande die Gruppe der Männer sei, die ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom entwickelten, meinte sie: Circa 5 Prozent der Männer. Wobei der Schmerz bei einem Teil nach verschiedenen Folgebehandlungen und/oder Folgeoperationen sich noch legt.

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